In Teams zusammen zu arbeiten ist mit dem Begriff Teamfähigkeit heute eine Standard-Qualifikation im Lebenslauf und angestrebtes Ziel von Führungskräften für die Mitarbeiter. Wissenschaftlich belegbar sind Forschungsergebnisse in beide Richtungen: Bessere Teamergebnisse in Problemsituationen, nur 80 % Einzelleistung für Routineaufgaben in Teams, ideale Umwelt für Minderleister?

Wie und warum funktioniert Teamarbeit?

Menschen handeln als Individuen zielgerichtet und entscheiden nach subjektiven Urteilen. Zielgerichtetes Handeln von Teams oder Arbeitsgruppen bedarf einer Zielvorgabe oder eines durch Konsens gefundenes, akzeptiertes Zieles. Der Sozialphilosoph Ludwig von Mises ist vor fast 100 Jahren zu dem Ergebnis gekommen, dass Kollektive nur aufgrund von freiwilliger Kooperation oder aufgrund von Zwang gemeinsam handeln.

Der Zwang zur Zusammenarbeit von Menschen in Arbeitsgruppen liegt in der Organisation und in der strukturellen Arbeitsteilung im Unternehmen vor. Zwang bedeutet für die Führungskraft Vorgabe von Zielen, Kontrolle von Ergebnissen, Motivation und Sanktion. Zwang ist für Menschen mit Unfreiheit verbunden, führt eher zu mittelmäßigen Ergebnissen und zu Resignation.

Freiwillige Kooperation in einem Team – auch wenn dieses auf der Organisationsebene strukturell vorgegeben wird – bedeutet für den einzelnen Menschen, erkannt zu haben, dass der Einzelne im Team durch Arbeitsteilung besser seine Ziele erreichen kann.

Daraus ergeben sich folgende Prämissen für optimale Zusammenarbeit in Teams:

# Teamziele, die als Richtlinie allen bekannt und von allen akzeptiert sind
# offen kommunizierte Arbeitsteilung und Verantwortungen – jeder bringt seine Stärke, seine Kompetenzen ein – Achtung! Divergenz von Eigenbild und Fremdbild!
# Organisationsstruktur für echte Teams schaffen
# Team-Reflexion zur freiwilligen Kooperation im Team
# Unterstützung bei der Konfliktklärung anbieten
# Teamerfolge würdigen, feiern – jeder hat dazu beigetragen
# Teams auch auflösen, verändern oder in Arbeitsgruppen überführen, wenn freiwillige Kooperation nicht erreicht werden kann

Das Motto von echten Teams lautet: „Wer nicht kooperiert, der verliert!“

Die Aufgabe der Führungskraft unterscheidet sich für Arbeitsgruppe, oft als Team bezeichnet, und für echte Teams:
Arbeitsgruppen brauchen konkrete Vorgaben und Kontrolle; Eigeninitiative ist hier wenig zu erwarten, die Ergebnisse passen zu den Vorgaben.
Echte Teams brauchen einen Ziel- und Arbeitsrahmen und einen Ansprechpartner bei Problemen und Konflikten, die das Team selbst nicht lösen kann.

Die Basis von echten Teams ist Vertrauen
, Vertrauen von der Führungskraft in die Fähigkeiten des Teams und Vertrauen untereinander.
Vertrauen lässt sich jedoch nicht erzwingen!
Vertrauen lässt sich auch nicht anordnen!
Vertrauen muss geschenkt werden und wachsen dürfen!